DB-Halbspeisewagen ABR4üe-29/52

DB-Halbspeisewagen ABR4üe-29/52

Geschichte des Vorbildes:

Ab 1928 bezog die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft Reisezugwagen der eisernen Bauart nach einer neuen Konstruktion. Die Wagen erhielten Drehgestelle der Bauart "Görlitz II schwer" für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Die Bauart 1935 erschien dann ab 1935 in etwas eleganterem, glatterem Äusseren und wurde nicht mehr genietet, sondern überwiegend geschweisst und deshalb leichter ausgeführt.

Nach 1945 fanden die in den 3 westlichen Besatzungszonen verbliebenen, zum Teil schwer zerstörten und leeren Fahrzeuge nach Reparaturarbeiten Verwendung in den Militärzügen der Besatzungstruppen und in den wieder aufkommenden nationalen und internationalen Fernzügen.

Die DB begann 1951 mit der Einführung eines Netzes von kurzen, schnellen Fernzügen (F-Zügen), die nur die 2. Klasse und ab Sommerfahrplan 1956 die nun als 1. Wagenklasse bezeichnete Komfortstufe führten. Zur Unterscheidung trugen diese Wagen eine blaue Lackierung und an den Seiten den Namen der neuen deutschen Bahn "Deutsche Bundesbahn" in grossen, aufgesetzten Metallbuchstaben. Für Fahrzeuge im innerdeutschen Einsatz verkürzte man diese Anschrift auf das schlichte "DB", dem dann 1955 für alle Neubauten und auch alle vorhandenen Wagen das bekannte DB-Signet folgte, wie es bis 1994 in Gebrauch war. Bis zum Sommerfahrplan 1956 wurde bei den Wagen der 1. und 2. Klasse ("AB...") die Bezeichnung als 1. Klasse durch eine Abdeckung in Inlandszügen verdeckt. Nur im internationalen Verkehr ("Rheingold") wurde die mitgeführte 1. Klasse tatsächlich als solche angeboten.

Der deutliche Mangel an Speisewagen bei der DSG wurde durch den Umbau von 4 normalen Reisezugwagen in Halbspeisewagen besonders für Züge mit geringerem Reisendenaufkommen aufgefangen. Für kurze F-Züge wie den F17/F14 (ab 1954 F13/14) "Dompfeil" Hannover-Köln-Hannover wurden einige ABC4ü der Verwendungsgruppen 28 und 35 mit einer kleinen Küche und einem 18-plätzigen Speiseabteil ausgerüstet. Man erkennt die für den F-Zug-Einsatz modernisierten Fahrzeuge an der geschweissten Verblechung des Rahmens, die später aber auch bis auf den Einstiegsbereich wieder abgenommen wurde. 1961 waren die Wagen im normalen Grün (RAL 6020) im Einsatz

DB
UIC
Herst.
Baujahr
Verbleib
11 407
51 80 84-43 201-3
?
1929
+ 8/67
11 437
51 80 84-43 202-1
?
1933
+ 9/68
11 570 II.
(14 147)
51 80 84-43 203-9
MAN
1933
+ 10/73
11 590 II.
(15 510)
51 80 84-43 204-7
?
1934
+ 9/73

Ein Wagen der Basisbauart ABC4ü-29 (ehemals 11 516) bliebt in der Umbaustufe als WG4üe-28 bei der Museumseisenbahn Kiel-Schönberg erhalten und wartet auf seine Restaurierung. Ein weiterer, für den Balkanverkehr 1966 nochmals zum Büe372 renovierter ABC4üe-29 (Wagen 10 202) ist im Bestand des DB-Museums erhalten.

Ein blauer F-Zug mit neueren Fahrzeugen (Gr. 35 und Gr. 54) wird als Technik-Denkmal von den Passauer Eisenbahnfreunden erhalten. Dieser schöne und aussergewöhnliche Zug ist dringend überholungsbedüftig. Daher haben die UEF mit den PEF zusammen einen Spendenaufruf gestarten, den ich gerne unterstütze.

Filmtipp: "Der letzte Fußgänger", Deutschland 1960, mit Heinz Erhard. Die erste halbe Stunde zeigt mehrfach sehr gute Szenen beim Einstieg und auf dem Bahnsteig neben einem blauen A4üe-35/52. Die Innenaufnahmen im Abteil zeigen allerdings die Ausstattung eines A4ümg-54.

 

Link: Liste der blauen F-Zugwagen

Link: Modellkritik Liliput-Bachmann-Modell H0

 

WG4üe-28 Schönberg September 2003

Fotos : Bustorff,/Minden W. 1952 und Will Berghoff 2003

   
© Will Berghoff 2013
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Es findet keine Auswertung Ihres Surfverhaltens statt. Sie können ohne Einschränkung die Informationen dieser Website auch lesen, wenn Sie das Setzen der Cookies durch nebenstehende Schaltfläche ablehnen. Weiteren Schutz haben Sie durch Nutzung der "Private Browsing"-Einstellung Ihres Webbrowsers.