B4üe-29/52 Modell: Liliput-Bachman

Das F-Zug-Konzept wurde zum Sommerfahrplan 1951 in Betrieb genommen. Zum gleichen Zeitpunkt hatte die Alliierte Hohe Kommission 200 höherwertige D-Zug-Wagen, die bisher im Militärverkehr der Besatzungsmächte eingesetzt waren, freigegeben. Aufgrund seines Sonderstatus als internationaler Reisezug gehört der F9/F10 "Rheingold-Express" als 3-klassiger Zug nur bedingt in das Konzept. Die Wagen des Rheingold-Express und des Loreley-Express waren an ihrer Beschriftung (Schriftzug "DEUTSCHE BUNDESBAHN" statt "DB") zu erkennen und wurden nicht in anderen Umläufen eingesetzt. Ebenfalls im Sonderumlauf liefen die beiden Umläufe des F55/56 "Blauer Enzian", ein Zug bestehend aus dem "Henschel-Wegmann-Zug", der "Gegenzug" aus Salon-Wagen der ehemaligen Reichsregierung und einem ehemaligen Rheingold-1928-SA4ük als Speisewagen (DSG 1239).

Zur Geschichte und Entwicklung der F-Züge in Deutschland bietet Heinrich-Hanke auf seinen WWW-Seiten zu F-Zügen tiefe Informationen.

Ich will mich hier auf Hinweise für Modelleisenbahner zum vorbildgerechten Einsatz der Wagenmodelle beschränken.

Die typischen F-Zug-Wagen hatten nur die Zeichen "DB" in Wagenmitte und waren RAL 5013 "stahlblau" lackiert. Alle Vorkriegswagen, die 1951-1953 zu F-Zug-Wagen aufgewertet wurden, waren Wagen 1.- und 2. Klasse, wurden aber als reine 2. Klasse-Wagen eingesetzt. Die "1" war üblicherweise mit einer blauen Klappe abgedeckt, es sind aber auch Einsätze vor allem aus München bekannt, bei denen diese Klappe nicht die "1" abdeckte ( F3 1954, F19 Januar und März 1956)

F-Zug-Wagen wurden ausschliesslich aus AB4ü(e)-Wagen der Baujahre 1929-1939 umgebaut, es existierte als Ausnahme ein (diskutierter) AB4ü-26a Nr. 11 305. Soweit Neubauwagen der Versuchsbaureihen 1949 und 1950 verfügbar waren, wurden diese ebenfalls eingesetzt. Neubauwagen der Bauart AB4üm-52 und AB4ümg-54 wurden vorzugsweise in artreinen Zügen geführt., Verstärkungen durch Altbauwagen sind aber bekannt (z.B. F16 Mai 1956 mit 05 001, AB4ümg-54, BR4ümg-54, AB4ümg-54 und AB4ü-29/51).

Jeder Zug führte einen Speisewagen - es waren alle Bauarten vertreten, bei kurzen Zügen oft Halbspeisewagen der Bauarten ABR4üe-29/51 und BR4ümg-54 sowie die (Salon-)speisewagen des 1928er-"Rheingold-Express", gelegentlich auch die Sonderwagen DSG 1226 und 1227.

In den ersten Jahren führte der Mangel an brauchbaren Wagen und Saison-bedingte Verstärkungen stark nachgefragter Züge oft dazu, dass kürze Läufe mit normalen D-Zug-Wagen geführt wurden. Bekannt sind z.B.

  • F181 "Schwabenpfeil" Mai 1953 mit 01 181, AB4ü-22, ABR4üe-29/51 und AB4ü-28
  • F38 (noch ohne Namen) Juli 1951 mit 01 229, A4ü(e)-22 (HAPAG-Wagen!), WR4üe-28 und AB4ü-pr20

Mit 2 Wagen geführt wurde F40 "Mozart" fotografisch belegt im Juli 1954

  • E 18 17, AB4üe-29/51, ABR4üe-29/51

Die normale Wagenreihung (auch beim "Flügelzug" F21/22 des "Rheingold-Express) bestand jedoch aus 3 Wagen mit einem bewirtschafteten Wagen in der Mitte des kurzen Zuges. Packwagen führten diese F-Züge normalerweise nicht.

Listen:

 

Fotos dieser Seite: Will Berghoff

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