Wieder eine Enttäuschung von WIKING - der seit 65 Jahren erwartete LP333
Das nun ausgelieferte Modell "hält an den Traditionen fest", wie wahr. Man hat einfach die schon vorhandene "Pullman-Kabine" in der Form um die Schlafplätze verlängert und damit einen gravierenden Fehler in der "traditionellen Form" wiederholt:
Die Seitenfenster sind viel zu groß und die Frontfenster viel zu niedrig. Damit ist die gesamte Proportion verdorben, war doch die große Frontscheibe ein wichtiger Schritt zu Verbesserung des Arbeitsplatzes gegenüber dem L6600. Über die Räder mit Mutternschutzring braucht man da nicht erst zu lamentieren. Da will ich mich auf den LP321 nicht mehr freuen.
Im Oktober erschien dann der LPS333 als Sattelschlepper mit Hinterkipper - immerhin stimmen die Proportionen des aus über 50 Jahre alter Form gefertigten Aufliegers. Ansonsten hat man am Aufbau nichts verändert. Das Fahrwerk ist keineswegs das eines LPS333, sondern ein Standard-Sattelschlepper-Fahrwerk, dass die Besonderheiten der gelenkten und fast mittig angeordneten Mittelachse nicht darstellt. Dazu kommen dann die simplen TRILEX-Felgennachbildungen, die für alle Räder am Fahrzeug fälschlicherweise identisch sind. Die Sattelkupplung stammt aus den um 1970 entwickelten Formen. Für den Kipper-Zug ist das Fernlaster-Führerhaus eher ungebräuchlich.
Ende April 2020 erreichte mich das Pullman-Set, drei Zugmaschinen und ein Auflieger, eingelegt in eine extrem fusselnde Tiefziehfüllung.
Im Set sind jeweils ein LPS334 mit der alten, kurzen Fahrerkabine aus der alten Form, die jedoch vor einigerzeit oberhalb der Frontfenster stark modifiziert wurde, um dort einen Werbedruck aufbringen zu können, ein LPS334 nit Schlafkabine und ein LPS333 mit Schlafkabine.
Eine wirklich passende LPS333-Sattelzugmaschinen mit kurzen Aufbau liefert B.o.S., allerdings auch nicht perfekt, denn zumindes der "Grill" ist völlig misslungen.
Im Dezember 2019 quält WIKING uns dann mit wieder dem uralten Hinterkipper, diesmal aber mit dem KRUPP-Frontlenker auf Universalfahrwerk. Man hofft wohl darauf, dass die Sammler dieser Modelle zu alt sind, um die Details noch beurteilen zu können und die Modelle einfach heute kaufen, weil WIKING sie damals nicht liefern wollte.
Es scheint, dass maßstäbliche und gut gemachte LKW-Modelle aus den 50ern und frühen 60ern am Markt nicht mehr zu erwarten sind und zukünftig nur noch Altes aus alten Dosen erscheinen wird.