DSG-Speisewagen WR4ü(e)28/51
Geschichte des Vorbildes:
Ab 1928 die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft und die MITROPA AG mit gemeinsamem Wagenpark eine internationale Fernzugverbindung "Rheingold-Express" als Verbindung zwischen (London-) Hoek van Holland über Köln in die Schweiz, Italien und Südfrankreich.
Für diesen Zug wurden spezielle Wagen mit besonders luxuriöser Ausstattung gebaut und 1928 in Dienst gestellt. Die Wagen unterschieden sich auch äusserlich vom sonstigen Wagenpark durch ihren violett-cremefarbenen Anstrich und die aufwändige Beschriftung mit aufgenieteten Messingbuchstaben.
Mit Kriegsausbruch 1939 wurde diese Verbindung eingestellt, die Wagen später grün überlackiert, teilweise unter Beibehaltung der aufgesetzten Beschriftung und Militärverkehr eingesetzt.
Nach 1945 liefen die betriebsfähigen brauchbaren Fahrzeuge zunächst im Dienst der Allierten, später wurden die Fahrzeuge dann renoviert und im Reisezugdienst eingesetzt.
Die DSG mietet 1951 9 Wagen von der DB an und baute diese zum Betrieb als 30- bzw.36-plätzige Vollspeisewagen:
DSG-Nr.
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DRG-NR.
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DRG-Bauart
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DB-Nr.
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Verbleib
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Lieferant
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1230
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10501 <- 20501
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SA 4ük-28 |
51 80 88-46 230-5
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+ 04.68 | LHB 1928 |
1231
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10507 <- 20507
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SA 4ük-28 |
10 231
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+ 06/66, Intraflug, TEAG | LHB 1928 |
1232
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10508 <- 20508
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SA 4ü-28 |
51 80 88-46 232-1
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11.70 an FEK | Westwaggon 1928 |
1234
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10701 <- 24501
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SB 4ük-28 |
10 234
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+ 10.67 | LHB 1928 |
1235
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10713 <- 24513
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SB 4ük-29 |
51 80 88-40 235-0
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08.73 an KBE, dann stationär Königswinter, jetzt TEAG | LHB 1928 |
1236
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10704 <- 24504
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SAB 4ü-28/34 |
10 236
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+06.67 | Wegmann 1928 |
1237
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10705 <- 24505
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SB 4ük-28 |
10 237
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+07.67 | Wegmann 1928 |
1238
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10709 <- 24509
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SB 4ük-28 |
10 238
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+11.66 | Westwaggon 1928 |
1239
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10715 <- 24515
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SB 4ük-28 |
51 80 88-46 239-6
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04.73 -> Intraflug | LHB 1929 |
Grafik: Aus SA4ük-28 Nr. 10 501 umgebauter 30-Platz-Salonspeisewagen DSG 1230 (baugleich: DSG 1231-1234)
Besonders bekannt sind Einsätze dieser Wagen im F55/F56 "Blauer Enzian" (Wagen DSG 1230 im Gegenzug zum Henschel-Wegmann-Zug sowie ab 1957 auch mit den modernen Neubauwagen), im F3/F4 , im frühen "Rheinpfeil"und und als Reserve im "Rheingold-Express" 1955/56. Die Wagen wurden mit Drehgestellen der Bauart Görlitz IIIs mit 4. Federung und mit Ausnahme von Wagen 1239 mit Gummiwulstübergängen ausgerüstet.
Ein Teil dieser und weiterer ehemaliger Rheingold-Express-Wagen ist erhalten und wird überwiegend beim Freundeskreis Eisenbahn e.V. in Köln als "Historischer Rheingold-Zug" betrieben. Weitere Wagen gingen an die INTRAFLUG in der Schweiz und werden heute dort von der TEAG betrieben.
2 CSD-Speisewagen wurden vor mehr als 10 Jahren von einem Schrottplatz nach Rastatt geschafft, ein weiterer Wagen in Wiesbaden auf dem Gelände einer US-Kaserne "gefunden" und der Wagen aus Tannenbusch/Oberpleis sowie die beiden CSD-Wagen gingen an die TEAG und wurden/werden in České Velenice aufgearbeitet. Die Angaben zur Wagennummer stimmen nicht immer mit meinen Unterlagen überein. Es soll sich um 24 515, ?, 20 505(?), 24 513 handeln.
RHEINGOLD SA4ük-28 Nr. 20 508 (Museumswagen nach Umbau zum Speisewagen) Bildlink: FEK
Quellen:
Hanke, Heinrich: http://www.heinrich-hanke.de/eisenbahn/reisezuege/index.htm
Ernst, Friedhelm: RHEINGOLD - Die Geschichte eines Luxuszuges, ALBA Düsseldorf, 5. Aufl. 2003
Dost, Paul: Der rote Teppich, Wien 1965 (Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart)
Brandt, Walter: Schlaf- und Speisewagen der Eisenbahn Franckh, Stuttgart 1968
75 Jahre Mitropa, Sonderheft des Eisenbahnjournal, Merker Verlag 1992
DSG-Wagenverzeichnis 1964 und 1968
Text, Zeichnungen und Fotos, soweit nicht anders vermerkt ©Will Berghoff 2019