Modell des Liliput-WR4üe-28 Bauart 1934 im Modell (H0)
Der WR4üe-28 war bis 1971 ein sehr verbreiteter Speisewagen in Deutschland. Von den geschweissten Wagen der Bauart WUMAG ab 1934 hatte die DSG allerdings nur die Wagen des letzten Bauloses aus 1935 übernehmen können: 1082,1086 und 1087.
WR4üe-28 Liliput Wien (DSG IIIb)
WR4üe-28 Liliput Bachmann VR China (1. Wiederauflage DSG IIIa)
Zum Vergleich:
Roco Neuheit 2008: WR4üe-28 (2. Bauausführung 1928/Wegmann, DSG IIIb)
1973 erschien bei Liliput in Wien ein maßstäbliches Modell des Wagens in damals zeitgemäßer Detaillierung. Dieses Modell ist als Wiederauflage in vielen Varianten durch Liliput-Bachmann wieder verfügbar. Hier dargestellt wird die Ausführung als der ersten und der ertsen Wiederauflage Auflage als Wagen 1075 bzw. 1050. Die neueste Auflage zeigt endlich die passendere Nummer 1086.
Die Modelle unterscheiden sich optisch und technisch in der Ausführung, Aufbau und Dach kommen unverändert aus der selben Form:
- Die aktuelle Version verfügt über eine Kurzkuppllungskinematik und NEM360-Kupplungsaufnahmen sowie eine feststehende Pufferbohle und ausgezogene Faltenbalgübergänge. Die ursprüngliche Ausführung hatte eine Kurzkupplungslösung durch radial schwenkbare Pufferbohlen und war nur mit eingezogenen Faltenbalgen ausgestattet.
- Die aktuelle Version hat eingesetzte Bremsen im Drehgestell
- Das aktuelle Modell wurde nicht in RAL 3003 seidenmatt, sondern in RAL 3004 matt lackiert.
- Die Beschriftung des alten Modelles ist unvollständig und schlecht aufgedruckt. Da der Wagen das Untersuchungsdatum 27.9.66 trägt, müsste seine Wagennumer 5-stellig, also 10075 sein. Die Wagennummer 1075 ist falsch, da der Wagen der geschweissten Bauart ab 1076 nachgebildet ist. Die Leitern unter dem Wagenboden sind überflüssig. Die Farbe des Aufbaues müsste RAL 3004 und nicht RAL 3003 sein. Über den Fenstern fehlt der damals übliche Schriftzug "DEUTSCHE SCHLAFWAGEN- UND SPEISEWAGEN-GESELLSCHAFT". Die Anschrift müsste in RAL1014 oder bereits RAL1001 ausgeführt sein. Zudem ist der Wagen 1966 kein [P]-Wagen mehr und müsste, da eine Revision in 1966 bereits erfolgte, eine fünstellige Wagennummer , also mit vornagesetzter "1" haben. Der Anschriftenspiegel ist mittig zwischen die Fenster gesetzt, er müsste linksbündig sein.
- Die Beschriftung des aktuellen Modelles ist vollständig und sehr sauber aufgedruckt. Da der Wagen das Untersuchungsdatum 04.02.55 trägt, müsste die Farbe des Aufbaues RAL 3003 und nicht RAL 3004 sein. Die Wagennummer 1050 ist falsch, da der Wagen der geschweissten Bauart von Nummer 1076 bis Nummer 1081 nachgebildet ist. Die Leitern unter dem Wagenboden sind überflüssig. Die Versilberung der Lüftungsöffnungen in den Fenstern wurde verbessert, die Klapplamellen sind nun richtigerweise nicht mehr gefärbt. Die Aktuelle Auflage trägt die Nummer 1086, das aufgedruckte Untersuchungsdatum ist mir nicht bekannt. Der Anschriftenspiegel ist mittig zwischen die Fenster gesetzt, er müsste linksbündig sein.
- Die Inneneinrichtung beider Ausführungen ist sehr sparsam und mit Ausnahme der weiss lackierten Tischoberflächen einfarbig hellbraun, die charakteristischen Tischlampen fehlen völlig. Die Küchenfenster sind nicht hinterlegt, die roten Trennstreben der Klappfenster nicht eingefärbt.
- Das Drehgestell "Görlitz II schwer "ist für die gewählten, nicht zum Aufbau passenden Wagennummern korrekt, die Konstruktion entstammt den Möglichkeiten der 60er Jahre des letzten Jahrhundert und war seinerzeit bemerkenswert detailliert graviert.
Der tatsächlich nachgebildete Wagen der Serie 1076 - 1087 lief auf Drehgestellen der Bauart "Görlitz III schwer". - bei beiden Ausführungen fehlen Bunkerkästen unter dem Wagenboden.
- Die Abmessungen des Modells sind weitgehend maßstäblich.
- Allen Modellen fehlt die Aufschrift "DEUTSCHE SCHLAFWAGEN- UND SPEISEWAGEN-GESELLSCHAFT" über den fenstern.
Da das Modell besonders im Vergleich zum WR4üe-35 von Fleischmann nicht zeitgemäß detailliert ist und im Einsatz mit modernen D-Zug-Wagen störend auffällt, blieb der Wunsch nach einem guten Modell dieses wichtigen und variantenreichen Speisewagens bestehen - besonders in der schwereren genieteten Ausführung und mit Görlitz -II-schwer-Drehgestellen. Dieser wurde von Roco erfüllt.
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